Strangzahl bei Bogensehnen

Was bedeutet die Strangzahl – und warum beeinflusst sie Ihr Trefferbild? Die Wahl der richtigen Strangzahl ist mehr als ein technisches Detail: Sie entscheidet über Schusskomfort, Energieübertragung und die Sicherheit deiner Wurfarme. Dieser Artikel zeigt, wie Material, Zuggewicht und Bogenart mit der Sehnentechnik zusammenhängen – für ein besseres Schussgefühl und langlebiges Equipment.

Was bedeutet „Strangzahl“?

Die Strangzahl bezeichnet die Anzahl der Garnstränge, aus denen eine Bogensehne gefertigt ist. Je nach Material – z. B. Dacron (B55), Fast Flight (652 Spectra) – beeinflusst sie:

  • Sehnendurchmesser & Steifigkeit
  • Nockbettgröße & Mittenwicklung
  • Energieübertragung & Pfeilgeschwindigkeit

Die passende Strangzahl sorgt für:

  • sicheres Nocken
  • stabile Performance
  • gute Energieübertragung
  • Schutz empfindlicher Wurfarme

Dabei gilt: Eine gute Sehne ist nicht einfach „dick oder dünn“, sondern technisch abgestimmt auf Bogen, Zuggewicht und Stil.

Material entscheidet mit – ein Strang ist nicht gleich ein Strang

MaterialStrangdickeDehnverhaltenTypische StrangzahlVerwendung
B55 (Dacron)dickweich, dehnbar12–16Traditionsbogen, Komfortsehnen
652 Spectradünnsteif, wenig Dehnung18–22Sport-Recurves, FastFlight taugliche Bögen
Mercurysehr dünnextrem steif28–30Hochleistung & Wettkampf

Eine 12-strängige B55-Sehne ist bspw. dicker als eine 18-strängige 652 Spectra-Sehne! Wir richten uns aus Sicherheits- & Performancegründen stets an die Empfehlungen von BCY.

Irrtümer – „Weniger Stränge sind besser“

Klingt logisch: Weniger Stränge = weniger Gewicht = mehr Leistung? Doch in der Praxis gilt:

  • Zu wenige Stränge = zu dünne Sehne
  • Nockbett wird instabil
  • Komfort sinkt
  • Wurfarm leidet

Je nach Zuggewicht und Material kann eine Sehne mit mehr Strängen leistungsfähiger, komfortabler und sicherer sein – nicht leistungsschwächer.